Die See- oder Hochseeschifffahrt ist die Beförderung von Gütern auf den Weltmeeren sowie den von den dazu verwendeten Schiffen befahrbaren Flüssen und Seen. Sie unterscheidet sich damit von der Binnenschifffahrt, welche ausschließlich auf Flüssen, Seen und Kanälen betrieben wird. Da die Weltmeere und die von den Hochseeschiffen befahrenen Gewässer sehr tief sind kann die Seeschifffahrt mit relativ großen Schiffen betrieben werden und ist deshalb auch wirtschaftlich sehr interessant.

Linien- und Trampschifffahrt

Bei der Seeschifffahrt wird zwischen zwei grundsätzlichen Typen unterschieden, die Linien- und Trampschifffahrt genannt werden. Bei einem Linienschiff handelt es sich um ein Schiff, welches konstant auf einer fixen Route unterwegs ist. Ein typisches Beispiel wäre zum Beispiel ein Hochseeschiff, welches auf konstant zwischen dem chinesischen Hafen in Qingdao und dem niederländischen Rotterdam verkehrt. Ein solcher Betrieb ist vor allem dann interessant, wenn zwischen zwei oder mehr Häfen ein großer und stetiger Warenaustausch stattfindet.

Anders als die Linienschifffahrt wird die Trampschifffahrt nicht zwischen fixen Häfen betrieben. Ein Trampschiff entscheidet seine Route nach Angebot und Nachfrage und versucht so, einen möglichst hohen Gewinn einzufahren. Dies bietet wirtschaftlich ein größeres Risiko, kann aber bedeutend mehr Gewinn bringen.

Unterschiedliche Schiffstypen

Je nach Transportgut werden eine Vielzahl unterschiedlicher Schiffe verwendet. Mehr als die Hälfte aller Hochseeschiffe sind sogenannte Massengutfrachter, auch Schüttgutfrachter genannt. Sie transportieren lose Güter wie zum Beispiel Steinkohle, Erze und unverpackte Chemikalien.

Mit beinahe 30 Prozent aller Hochseeschiffe nehmen die Tanker den zweiten Platz auf der Liste ein. Sie transportieren je nach Typ, entweder Flüssigkeit oder Gase, wobei die Schiffe zum Transport von Gasen auch als Gastanker bekannt sind. Tanker sind vor allem für die Ölindustrie von Bedeutung und transportieren für diese sowohl Rohöl und Erdgas aber auch verarbeitet Produkte wie Treib- und Schmierstoffe und Basischemikalien.

Containerschiffe sind mit rund 15 Prozent die drittwichtigste Kategorie. Auf ihnen werden Güter in standardisierten ISO Schiffscontainern transportiert. Diese sind aus Stahl gefertigt, von einer fixen Dimension und ermöglichen ein schnelles und effizientes Be- und Entladen der Schiffe. Seecontainer sind durch ihre standardisierte Dimension auch sehr leicht zu lagern und auch per Binnenschiff, Lastwagen oder Zug transportierbar. Die meisten Hochseehäfen haben speziell für Containerschiffe optimierte Docks, wo die Container durch fix installierte Kräne sehr schnell und effizient vom oder auf das Schiff gebracht werden können und sehr schnell zu- oder abtransportiert werden können.

Einteilung durch die Schiffsgröße

Neben einer Einteilung der Frachtschiffe in unterschiedliche Typen findet auch eine Einteilung in unterschiedliche Klassen statt. Diese basiert darauf, dass nicht jedes Schiff jede Route auch befahren kann. Eine typische Schiffsklasse ist zum Beispiel die Panamax Klasse. Zu ihr gehören Schiffe, die in der Lage sind, den Panamakanal zu durchfahren. Analog dazu ist die Suezmax Klasse die Klasse der Schiffe, die den Suezkanal durchfahren können. Im Gegensatz dazu sind Schiffer der Capesize Klasse nicht in der Lage, den Suezkanal zu durchfahren und müssen folglich einen Umweg über das Cape Horn nehmen.